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Telemedizin ist ein Sammelbegriff für verschiedene ärztliche Versorgungskonzepte, bei denen medizinische Leistungen über räumliche Entfernungen hinweg erbracht werden. Dabei nutzen Ärzte und Patienten digitale Hilfsmittel wie Apps, Telekonsilplattformen oder Videotechnologie. Die Bundesärztekammer definiert Telemedizin als “Sammelbegriff für verschiedenartige ärztliche Versorgungskonzepte, die als Gemeinsamkeit den prinzipiellen Ansatz aufweisen, dass medizinische Leistungen der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie bei der ärztlichen Entscheidungsberatung über räumliche Entfernungen hinweg mit Hilfe des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien erbracht werden”. Die Begriffe Telemedizin, Telematik und E-Health sind eng miteinander verbunden, aber nicht immer trennscharf voneinander abzugrenzen.

Wichtige Erkenntnisse

Was ist Telemedizin?

Die Bundesärztekammer definiert Telemedizin als einen “Sammelbegriff für verschiedenartige ärztliche Versorgungskonzepte, die als Gemeinsamkeit den prinzipiellen Ansatz aufweisen, dass medizinische Leistungen der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie bei der ärztlichen Entscheidungsberatung über räumliche Entfernungen hinweg mit Hilfe des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien erbracht werden”.

Abgrenzung zu Telematik und E-Health

Die Begriffe Telematik, Telemedizin und E-Health sind eng miteinander verbunden und werden nicht immer klar voneinander abgegrenzt. E-Health ist der Oberbegriff für alle elektronischen Anwendungen in der medizinischen Versorgung, einschließlich Informationsaustausch, Kommunikation und Vernetzung. Telemedizin ist ein konkreter Anwendungsfall von E-Health. Telematik bezeichnet die technische Grundlage, also Hardware und Software, die den digitalen Informationsaustausch im Gesundheitswesen ermöglicht.

Einsatzbereiche der Telemedizin

Bei der asynchronen Telemedizin findet kein direkter Arzt-Patienten-Kontakt statt. Stattdessen werden Fragen oder Befunde zeitversetzt über Kommunikationskanäle wie Chat oder E-Mail ausgetauscht. Dies bietet mehr Flexibilität für medizinisches Personal, ist aber nur für begrenzte Fragestellungen geeignet und erlaubt eine eingeschränkte Beurteilung des Gesundheitszustands.

Synchrone Telemedizin

Die synchrone Telemedizin ermöglicht einen direkten, echtzeitsynchronen Kontakt zwischen Arzt und Patient, z.B. über Videosprechstunden. Dabei können medizinische Leistungen wie Beratung, Diagnose und Therapieplanung über räumliche Distanz erbracht werden. Die Videosprechstunde ist derzeit die am häufigsten genutzte Form der synchronen Telemedizin in der ambulanten Versorgung.

Vermittelte Telemedizin

Bei der vermittelten Telemedizin werden körperliche Untersuchungen und diagnostische Tests von medizinischem Fachpersonal vor Ort durchgeführt, und die Ergebnisse dann per Videosprechstunde mit einem Facharzt besprochen. Diese Variante findet in Deutschland bisher noch keine breite Anwendung, ist aber in anderen Ländern wie den USA aufgrund größerer Distanzen zu Versorgungszentren etabliert.

Rechtliche Grundlagen

Der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) legt fest, welche Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen vergütet werden. Durch das GKV-Versorgungsstrukturgesetz wurde festgelegt, dass bei der Überprüfung des EBM auch telemedizinische Angebote berücksichtigt werden müssen. Der Bewertungsausschuss hat dazu Eckpunkte in der Rahmenvereinbarung Telemedizin mit dem GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vereinbart.

E-Health-Gesetz

Mit dem Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz) von 2015 will der Gesetzgeber den Ausbau einer sicheren Telematikinfrastruktur sowie telemedizinische Leistungen fördern. Ziel ist es, die Chancen der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung zu nutzen und eine schnelle Einführung medizinischer Anwendungen für Patienten zu ermöglichen.

Technische Aspekte

Für den erfolgreichen Einsatz von Telemedizin müssen verschiedene technische Aspekte sorgfältig berücksichtigt werden. Eine zuverlässige Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite ist eine Grundvoraussetzung, um eine stabile Übertragung von Daten und Videokommunikation zu gewährleisten.

Darüber hinaus erfordern telemedizinische Anwendungen eine geeignete Hardware wie Kameras, Bildschirme und Peripheriegeräte. Auch die Software muss den besonderen Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit genügen. Die verwendeten Technologien müssen den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz sensibler medizinischer Daten entsprechen.

Um ein hohes Maß an Vertraulichkeit und Integrität der Patientendaten sicherzustellen, sind angemessene technische und organisatorische Maßnahmen unerlässlich. Nur so können Telemedizin-Anwendungen die Gesundheitsversorgung dauerhaft und vertrauensvoll unterstützen.

who telemedicine definition

Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Telemedizin das “Heilen aus der Ferne”. Damit ist die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen über Kommunikationstechnologien gemeint, um eine Fernbehandlung oder Ferndiagnose durchzuführen.

Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Die WHO definiert Telemedizin als “die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen, wenn Anbieter und Empfänger räumlich getrennt sind, unter Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien für den Informationsaustausch zur Diagnose, Behandlung, Prävention und Überwachung.”

Abgrenzung zu Telehealth

Telehealth ist der übergeordnete Begriff für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen. Dazu gehören neben der Telemedizin auch unterstützende Funktionen wie öffentliche Gesundheitsmaßnahmen, Gesundheitsaufklärung und administrative Tätigkeiten. Telemedizin ist somit ein Teilbereich von Telehealth.

Vorteile der Telemedizin

Während der COVID-19-Pandemie trat der Vorteil der kontaktreduzierten Behandlung durch Telemedizin-Anwendungen wie Videosprechstunden besonders hervor. Durch die Beschränkung des direkten Arzt-Patienten-Kontakts konnte die ambulante Versorgung auch unter Infektionsschutzmaßnahmen aufrechterhalten werden.

Erleichterung der Arzt-Patienten-Kommunikation

Telemedizinische Anwendungen können die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten erleichtern. Patienten müssen nicht mehr persönlich in die Praxis kommen, sondern können per Videosprechstunde oder asynchron per Chat/E-Mail mit ihrem Arzt in Kontakt treten. Dies erhöht die Flexibilität und Zugänglichkeit der Versorgung.

Herausforderungen und Grenzen

Für den Einsatz von Telemedizin müssen hohe Anforderungen an den Datenschutz und die Cybersicherheit erfüllt werden. Die Vertraulichkeit und Integrität medizinischer Daten muss jederzeit gewährleistet sein. Entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen sind daher unerlässlich.

Datenschutz und Cybersicherheit

Beim Einsatz von Telemedizin müssen strenge Datenschutzrichtlinien eingehalten werden, um die sensiblen Patientendaten vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Moderne Verschlüsselungstechnologien und sichere Kommunikationskanäle sind erforderlich, um die Vertraulichkeit der Daten zu gewährleisten.

Fehlende körperliche Untersuchung

Bei rein digitalen Kontakten zwischen Arzt und Patient fehlt die Möglichkeit einer körperlichen Untersuchung. Daher sind Telemedizin-Anwendungen nur für bestimmte Szenarien geeignet, in denen eine körperliche Untersuchung nicht zwingend erforderlich ist. Für viele Krankheitsbilder ist der persönliche Arztbesuch weiterhin unverzichtbar.

Telemedizin in der Allergologie

In der Allergologie können telemedizinische Anwendungen den klinischen Alltag erleichtern, beispielsweise bei der Besprechung von Befunden, der Evaluation des Therapieerfolgs oder der Beratung von Patienten. Konkrete Anwendungsbeispiele sind Videosprechstunden zur Kontrolle des Behandlungsverlaufs oder der Adhärenz bei Biologika- oder Sublingualer Immuntherapie.

Potenziale und Grenzen

Telemedizinische Lösungen können in der Allergologie das Asthma-Management und die Abklärung von Verdachtsfällen auf Penicillinallergie verbessern. Allerdings ist bei akuten Reaktionen oder schweren Symptomen weiterhin eine persönliche Vorstellung erforderlich. Der strukturierte Einsatz ist essenziell, um die Patientenversorgung zu verbessern.

Regionale Projekte

In Deutschland werden telemedizinische Angebote bisher vor allem in Form von kleineren Modellprojekten getestet. Das vesta Informationsportal bietet einen Überblick über telemedizinische Projekte und elektronische Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen. Verantwortlich dafür ist die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik).

Projekt Beschreibung Beteiligte
TeleNephro Vernetzung von Hausärzten und Nephrologen zur Versorgung von Patienten mit Nierenerkrankungen Uni Duisburg-Essen, AOK Nordwest
Telemedizinisches Schlaflabor Digitale Schlafanalyse und Behandlung von Schlafstörungen Universitätsklinikum Münster, Krankenkassen
eMobil-Projekt Verbesserung der Versorgung von Patienten in ländlichen Regionen durch Videoberatung Sozialverband VdK, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen

Fazit

Telemedizin bietet vielfältige Möglichkeiten, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, indem medizinische Leistungen über räumliche Distanzen hinweg erbracht werden können. Insbesondere in Pandemiezeiten wie der COVID-19-Krise hat sich der Wert der kontaktarmen Behandlung gezeigt.

Allerdings müssen für einen erfolgreichen Einsatz technische, rechtliche und fachliche Aspekte sorgfältig berücksichtigt werden. Nur so kann Telemedizin ihre Potenziale voll entfalten und die Patientenversorgung dauerhaft unterstützen.

Das Zusammenspiel von innovativen digitalen Technologien, rechtlichen Rahmenbedingungen und fachlicher Expertise ist entscheidend, um die Chancen der Telemedizin für Patienten und Ärzte in Deutschland zu nutzen. Durch die schrittweise Einführung und den strukturierten Ausbau telemedizinischer Angebote kann die Gesundheitsversorgung langfristig verbessert und modernisiert werden.

FAQ

Was ist Telemedizin?

Telemedizin ist ein Sammelbegriff für verschiedene ärztliche Versorgungskonzepte, bei denen medizinische Leistungen über räumliche Entfernungen hinweg erbracht werden. Dabei nutzen Ärzte und Patienten digitale Hilfsmittel wie Apps, Telekonsilplattformen oder Videotechnologie.

Wie grenzt sich Telemedizin von Telematik und E-Health ab?

Die Begriffe Telematik, Telemedizin und E-Health sind eng miteinander verbunden, aber nicht immer trennscharf voneinander abzugrenzen. E-Health ist der Oberbegriff für alle elektronischen Anwendungen in der medizinischen Versorgung, einschließlich Informationsaustausch, Kommunikation und Vernetzung. Telemedizin ist ein konkreter Anwendungsfall von E-Health, während Telematik die technische Grundlage bezeichnet.

Welche Formen der Telemedizin gibt es?

Es gibt drei Hauptformen der Telemedizin: Asynchrone Telemedizin ohne direkten Arzt-Patienten-Kontakt, synchrone Telemedizin mit Videosprechstunden und vermittelte Telemedizin, bei der Untersuchungen von lokalem Fachpersonal durchgeführt werden.

Wie sind die rechtlichen Grundlagen für Telemedizin in Deutschland?

Der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) legt fest, welche Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen vergütet werden. Mit dem E-Health-Gesetz von 2015 will der Gesetzgeber den Ausbau einer sicheren Telematikinfrastruktur sowie telemedizinische Leistungen fördern.

Welche technischen Aspekte sind beim Einsatz von Telemedizin zu beachten?

Für den Einsatz von Telemedizin müssen eine zuverlässige Internetverbindung, geeignete Hard- und Software sowie die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsstandards gewährleistet sein. Die verwendeten Technologien müssen den gesetzlichen Anforderungen an den Schutz medizinischer Daten genügen.

Wie definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Telemedizin?

Laut Definition der WHO bezeichnet Telemedizin das “Heilen aus der Ferne”. Damit ist die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen über Kommunikationstechnologien gemeint, um eine Fernbehandlung oder Ferndiagnose durchzuführen. Telehealth ist der übergeordnete Begriff für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen.

Welche Vorteile bietet Telemedizin?

Telemedizinische Anwendungen können die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten erleichtern und die Flexibilität sowie Zugänglichkeit der Versorgung erhöhen. Insbesondere in Pandemiezeiten hat sich der Wert der kontaktarmen Behandlung durch Telemedizin gezeigt.

Welche Herausforderungen und Grenzen gibt es bei Telemedizin?

Für den Einsatz von Telemedizin müssen hohe Anforderungen an Datenschutz und Cybersicherheit erfüllt werden. Außerdem fehlt bei rein digitalen Kontakten die Möglichkeit einer körperlichen Untersuchung, sodass Telemedizin-Anwendungen nur für bestimmte Szenarien geeignet sind.

Wie wird Telemedizin in der Allergologie eingesetzt?

Telemedizinische Anwendungen können den allergologischen Alltag erleichtern, z.B. bei der Besprechung von Befunden, der Evaluation des Therapieerfolgs oder der Beratung von Patienten. Allerdings ist bei akuten Reaktionen oder schweren Symptomen weiterhin eine persönliche Vorstellung erforderlich.

Welche regionalen Telemedizin-Projekte gibt es in Deutschland?

In Deutschland werden telemedizinische Angebote bisher vor allem in Form von kleineren Modellprojekten getestet. Das vesta Informationsportal bietet einen Überblick über telemedizinische Projekte und elektronische Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen.

Quellenverweise

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